Silbermöwe im Landeanflug fotografiert

Möwen sind sehr gute Übungsobjekte für den Einstieg in die Vogelfotografie. Ob man sie nun mag oder nicht, aber Möwen sind perfekt zum Üben. Das ist zumindest mein Fazit des Tages. Und habe endlich meinen ersten wünschenswerten Erfolg in der Vogelfotografie, was die Nähe anbetrifft – auch wenn es nur Möwen sind.

Denn Möwen sind neugierig, frech und kennen wenig Scheu dem Menschen gegenüber.

Ich bin immer noch am Strand von Westerland an der Steinbuhne. Hier habe ich gerade meine putzige Möwe fotografiert. Dabei konnte ich die Möwe in verschiedenen Positionen recht nah fotografieren. Das sah vielversprechend aus…

Kameraeinstellungen – Flugpositionen der Möwe einfrieren

So, und nun zum nächsten Schritt. Ich möchte Möwenaufnahmen aus der Nähe, wo die Flügel schön zur Geltung kommen. Und das geht am Besten beim Landeanflug habe ich festgestellt. Und wie meine Einstellungen dazu waren, verrate ich gerne hier und jetzt…

Silbermöwe kurz vorm Landeanflug
Silbermöwe kurz vorm Landeanflug – f/4 | ISO 100 | 1/4000 Sek | 200mm – Kamera: NIKON D750 + Objektiv: AF-S NIKKOR 70–200 mm 1:2,8E FL ED VR © www.ManjaCarlsson.com – All rights reserved.

kurze Verschlusszeit – Moment einfrieren

Ich achtete auf eine sehr kurze (schnelle) Verschlusszeit. Was aber hier nicht wirklich schwer war. Zum einen Dank des lichtstarken Nikkor 70-200mm f/2.8 Tele-Objektives* und zum anderen war auch viel Licht da. So konnte ich mit der Nikon D750* trotz niedriger ISO 100 eine superschnelle Verschlusszeit von 1/4000 Sekunde erreichen.

Perfekt bei schnellen Bewegungen. Denn nur mit einer sehr kurzen Belichtungszeit kann der Moment scharf „eingefroren“ werden.

Silbermöwe im Landeanflug - Ankunft mit Möwengeschrei
Silbermöwe im Landeanflug – Ankunft mit Möwengeschrei – f/4 | ISO 100 | 1/4000 Sek | 200mm – Kamera: NIKON D750 + Objektiv: AF-S NIKKOR 70–200 mm 1:2,8E FL ED VR © www.ManjaCarlsson.com – All rights reserved.

Ich finde es absolut faszinierend, sich die Veränderungen der Postionen bei der Landung in Ruhe auf dem Foto anzuschauen. So werden Dinge sichtbar, die uns ansonsten verborgen geblieben worden wären.

Autofokus – AF-C S – Fotografie der Möwe

Den Autofokus habe ich prinzipiell gerne unter Kontrolle und nutze bei solchen Aufnahmen immer den AF-C (kontinuierlich) als Einzelfeldmessung (S).

So muss ich zwar ständig das zu fokussierende Feld manuell verändern, aber so kann ich direkt auf das Auge der Möwe scharf stellen. Wenn es dann doch mal zu kniffelig wurde, dann habe ich auch schon mal auf AF-C 9Felder gewechselt. Was ich aber immer nur als Kompromiss ansehe, wenn es gar nicht anders wollte. So nach dem Motto: „Bevor schlechte Laune aufkommt…“ 😛

Silbermöwe im Landeanflug - sucht Platz zwischen den anderen Möwen
Silbermöwe im Landeanflug – sucht Platz zwischen den anderen Möwen – f/4 | ISO 100 | 1/4000 Sek | 200mm – Kamera: NIKON D750 + Objektiv: AF-S NIKKOR 70–200 mm 1:2,8E FL ED VR © www.ManjaCarlsson.com – All rights reserved.

Nochmal kurz zum Autofokus: Der AF-C (kontinuierlich) hat den ganz großen Vorteil, dass der Autofokus solange auf dem ausgewählten Messfeld fokussiert bis der Auslöser wirklich gedrückt wird. So besteht die größtmögliche Chance auf ein scharfes Foto im fokussierten Bereich bei einem bewgten Objekt. Bei Tieren – wie gesagt – am besten der Augenbereich.

Silbermöwe im Landeanflug - kurz vorm Aufsetzen
Silbermöwe im Landeanflug – kurz vorm Aufsetzen – f/4 | ISO 100 | 1/4000 Sek | 200mm – Kamera: NIKON D750 + Objektiv: AF-S NIKKOR 70–200 mm 1:2,8E FL ED VR © www.ManjaCarlsson.com – All rights reserved.

Es nützt nix, wenn die Augen unscharf sind, dann ist es einfach eine Aufnahme für den Papierkorb. So konzentrierte ich mich auch immer auf nur eine anfliegende Möwe aus der Ferne ankommend und wartete darauf, dass diese sich dann nähert.

Blende, ISO, … – Fotografie der Möwe

Ich habe hier anfangs im A-Modus fotografiert. Das bedeutet, ich habe die Wahl der Blende und die Kamera misst die entsprechende Belichtungszeit. Später habe ich dann in den M-Modus gewechselt.

Bei der Tierfotografie nehme ich gern Blende 4. Aber das ist auch ein bisschen von anderen Faktoren abhängig, wie Brennweite, Verschlusszeit, etc. Da hilft nur probieren und dann ggf. korrigieren.

Die ISO steht auf ISO-Automatik. Sollte dabei aber trotzdem möglichst niedrig sein. So können die Farben bestmöglichst eingefangen und ein Rauschen der Kamera vermieden werden.

Belichtungsmessung – Fotografie der Möwe

Ach ja, fast hätte ich es vergessen. Noch ein kurzes Wort zur Belichtungsmessung. Da ich fast gegen die Sonne fotografiert habe, war der Dynamikumfang mal wieder ziemlich groß und die Spitzenlichter im Meer und auf dem weißen Gefieder waren zu erkennen.

So nutze ich in solchen Momenten gerne die mittenbetonte Messung und manchmal auch die Spot-Messung. Dazu kommt häufig dann auch noch eine Belichtungskorrektur von mindestens -1/3 bis -2/3 LW. Aber das lässt sich mit der Histogramm-Auswertung schnell erledigen.

Beobachtung des Verhaltens der Möwen beim Fotografieren

Mich fasziniert die Natur immer wieder sehr. Ich saß mucksmäuschenstill dort und schaute ihrem Treiben interessiert zu. Die Möwen haben mich mittlerweile völlig akzeptiert. Man könnte fast schon meinen, ich wäre für sie uninteressant und langweilig geworden.

Silbermöwe platz-suchend im Landeanflug
Silbermöwe platz-suchend im Landeanflug – f/4 | ISO 100 | 1/3250 Sek | 200mm – Kamera: NIKON D750 + Objektiv: AF-S NIKKOR 70–200 mm 1:2,8E FL ED VR © www.ManjaCarlsson.com – All rights reserved.

Das hatte dadurch den Vorteil, dass sich so die Möwen ganz normal verhielten. Einfach so, als ob ich gar nicht dagewesen wäre. Und so werden auch die natürlichsten Natur-Aufnahmen eingefangen.

Im zweiten Foto macht die Möwe voll auf sich aufmerksam. Ganz nach dem Motto: „Platz da, jetzt komme ich.“

Zu schön, wie sich die Flügel, aber vor allem die Schwanzfedern und die Füße ständig beim Landen verändern. Und das ganze geht natürlich nie ohne Ankündigung mit Möwengeschrei. ;-P

Schlusswort zu den Spitzenlichtern

Noch ein kurzes Schlusswort zur digitalen Nachbearbeitung mit Lightroom. Wichtig ist es, beim Fotografieren die Spitzenlichter zu vermeiden. Die dunklen Bereiche lassen sich (wenn im RAW-Format fotografiert) sehr gut nachbelichten, also aufhellen. So konnte ich auch insbesondere die Schwanzfedern sehr schön im Gegenlicht glänzen lassen.

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